Kettenhemd Muster

„It was solid, yet everchanging.
It was different and yet the same.“

So singt die schwedische Metalband „Dark Tranquilllity“ in dem Lied „ThereIn (lies the beauty)“. Vermutlich unbeabsichtigt beschreiben sie damit genau das, was für mich die Faszination an Ringgeflechten ausmacht: Feste Bausteine werden miteinander zu etwas Beweglichem verbunden und ihre kleinen unterschiedlichen Bestandteile verbinden sich zu einer scheinbar flüssigen Einheit. Selbst mit nur einer Sorte an Ringen lassen sich verschiedenste zweidimensionale Geflechte knüpfen. Ich möchte nun eine Auswahl davon vorstellen:

Bekanntester und verbreitetster Vertreter is das europäische Geflecht, bei dem jeder Ring vier weitere hält. Es zeichnet sich durch eine geringe Anzahl an Ringen pro Fläche aus und ist damit besonders leicht. Nahezu alle mittelalterlichen und antiken Funde in Europa zeigen dieses Muster. Hängt man das Geflecht wie im Bild zu sehen auf, spreizen sich die Ringe voneinander ab. Um 90° gedreht, zieht es sich dagegen zusammen. In dieser Orientierung wurde das Geflecht bevorzugt in Ringpanzern verwendet, da sich die Ringe dann glatt an den Körper anlegen und Schwerthiebe besser abgleiten können. Ein dichteres, schwereres Geflecht entsteht wenn man auf ähnliche Art in jeden Ring sechs weitere hängt.

Das Elfen-, Gracelock- und das persische Muster sind meiner Kenntnis nach nicht auf historische Vorbilder zurückzuführen. Daneben gibt es noch einige weitere Möglichkeiten, Ringe zu einer Fläche zu verbinden, wie zum Beispiel das simple japanische 4in1-Geflecht.